Aus dem Abgeordnetenhaus: Charité in der Notaufnahme - Doch der Senat ist handlungsunfähig!

Berlin braucht die Charité, und zwar an allen vier Standorten - und die Charité braucht verbindliche Zusagen des Landes Berlin zur Finanzierung dringend notwendiger Investitionen. Der zuständige Wissenschaftssenator Prof. Zöllner (SPD) verteilt jedoch nur Placebos und weiße Salbe, um den Patienten Charité und die Öffentlichkeit ruhigzustellen.
Doch mindestens ein Senator, nämlich Herr Dr. Nußbaum, marschiert mit der Knochensäge durch die Stadt und will Teile der Charité amputieren: Die Charité werde von ihren Professoren in Geiselhaft genommen, so Nußbaum; nicht Qualität, sondern schiere Masse regiere die Uniklinik; die Charité solle einen ihrer drei Klinikstandorte aufgeben, am besten das Klinikum Benjamin Franklin in Steglitz. 
 
Solche Angriffe bleiben natürlich nicht ohne Folgen. Die zu Recht aufgebrachten Professoren an der Charité schreiben an Wowereit. Der Vorstandsvorsitzende der Charité, Prof. Einhäupl, wehrt sich öffentlich und der Aufsichtsrat beschwert sich schriftlich über Senator Nußbaums Attacken. Unnötige Provokationen des Senats statt substantieller Lösungsvorschläge. 
 
Jeder Tag, der weiter durch Streitereien der Senatoren und ohne Entscheidung ins Land geht, leistet dem Verfall der Infrastruktur an der Charité Vorschub und ruiniert die Reputation dieser Institution, die seit nunmehr 300 Jahren besteht, zwei Weltkriege und die DDR überlebt hat und nun ein Opfer des rot-roten Senats zu werden droht. 
 
Die Charité benötigt jährlich 100 Millionen Euro für Investitionen. Allein die Instandhaltungskosten summieren sich dabei auf 70 Millionen Euro. Der gesamte bauliche Investitionsbedarf der Charité beträgt 636 Millionen Euro. Der Senat und allen voran der Regierende Bürgermeister Wowereit muss endlich den 10.000 Beschäftigten an der Charité und den Berlinerinnen und Berlinern reinen Wein einschenken, denn diese Debatte und vor allem ihr Abschluss dulden keinen weiteren Aufschub. 
 
Natürlich kann ein Konzept für die Charité nicht losgelöst von dem landeseigenen Klinikkonzern Vivantes entstehen. Auch hier ist unsere Botschaft klar: Weder das Auguste-Viktoria-Klinikum noch das Wenckebach-Klinikum dürfen geschlossen werden. Beide Kliniken arbeiten profitabel und sind für eine wohnortnahe Versorgung der Menschen in Tempelhof-Schöneberg unverzichtbar. 

Nicolas Zimmer (MdA) 
Wissenschaftspolitischer Sprecher
Herr Frau
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